Die Geschichte von Anton Schlecker ist ein warnendes und zugleich bedeutendes Kapitel deutscher Wirtschaftsgeschichte. Als Gründer der Schlecker Drogeriekette hat er das Einzelhandelslandscape in Deutschland über Jahrzehnte geprägt. Mit seiner Marke wurde er zum Symbol für erfolgreichen Discount-Ansatz, der das Einkaufserlebnis vieler Millionen Menschen verändert hat.
Doch sein Aufstieg war auch geprägt von einer fatalen Verzögerung bei der Anpassung an die moderne Marktwirtschaft. Trotz zahlreicher Warnzeichen hielt er an alten Strukturen fest, scheute notwendige Innovationen und blieb starr auf bewährtes Verhalten setzen. Das Ergebnis: eines der größten Scheitern im deutschen Einzelhandel, das auch heute noch eine Mahnung ist, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Diese Geschichte ist für mich eine Mahnung: Wer auf dem Kapitalmarkt investiert, muss flexibel bleiben, klar definierte Strategien haben und sein Portfolio aktiv steuern – niemand profitiert davon, stur an alten Fehleinschätzungen festzuhalten.
Inhaltsverzeichnis
Warum eine feste Strategie alles ist
Aus meinen eigenen Erfahrungen habe ich gelernt, dass es keine nachhaltige Strategie ohne klare Regeln geben kann. Meine besten Gewinne erzielen ich, wenn ich früh die richtigen Einstiege gefunden und konsequent gehandelt habe. Bei Verlusten – etwa bei -20% – prüfe ich systematisch, ob ein Nachkauf sinnvoll oder eine Position zu liquidieren ist. Diese disziplinierten Grenzen helfen mir, Verluste zu begrenzen und Chancen bei fundamentalen oder charttechnischen Verbesserungen gezielt zu ergreifen.
Das Beispiel PayPal
Ein Blick in die Praxis zeigt, wie wichtig diszipliniertes Handeln ist: Ich verkaufte die PayPal Aktie mit einem Gewinn von 80%, obwohl sie zwischendurch sogar 300% zulegte. Diese Entscheidung hat mich vor möglichen späteren Verlusten bewahrt und zeigte mir, wie wichtig das kleine Stückzeitige Anpassen der Position ist. Die Lektion: Gewinne mitnehmen ist zentral, auch wenn das maximal mögliche Potenzial temporär höher gewesen wäre. Dies habe ich bei Droneshield und Kraken sehr gut hinbekommen und ist eine direkte Konsequenz aus meiner Erfahrung.

Verluste sind lehrreiche Wegweiser
Das Festhalten an Positionen ohne klare Strategie ist riskant: Früher habe ich Verluste ignoriert und keine Teilgewinne nicht immer realisiert. Gerne habe ich aber zumindest meinen Einsatz rausgeholt, wo wie bei Nvidia, Amphenol und Palantir. Heute weiß ich, dass aktives Risikomanagement, Gewinnmitnahmen und das ständige Hinterfragen des Investitionscases entscheidend sind. Bei mehr als -20% Kursverlust ist für mich klar, dass eine Neubewertung notwendig ist, um größere Schäden zu vermeiden. So habe ich bspw. eine Unilever verkauft und eine Palantir ins Depot bekommen.
Klare Analyse statt Hoffnung
Die Wirtschaftsgeschichte, etwa der Aufstieg und Fall von Schlecker, lehrt: Der Erfolg liegt in der Flexibilität und der konsequenten Anpassung an neue Realitäten. Daher reicht es nicht, auf eine Marktbelebung zu hoffen oder an alten Überzeugungen festzuhalten. Nur eine regelmäßige und ehrliche Überprüfung von Investmentcases schützt vor Fehlentscheidungen.

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Disziplin und strategisches Handeln
Mein Erfolg basiert auf strikter Disziplin: feste Regeln, klare Schwellen, Gewinnmitnahmen und eine aktiv geprüfte Portfoliostruktur. Damit schütze ich mich (größtenteils) vor emotionalen Fehlentscheidungen und sichere Renditechancen ab.
Fazit
Anton Schlecker hat es vorgemacht: Festhalten an alten Strukturen, wenn der Markt sich wandelt, führt in den Abgrund. Für Investoren gilt: Flexibilität, klare Regeln und diszipliniertes Handeln sind die Bausteine nachhaltigen Erfolgs. Das deutsche Wirtschaftsklima ist geprägt von Innovation und Wandel; wer das versteckt, verliert letztlich alles. Die Lehren aus der Geschichte sind deutlich: Nur wer aktiv und konsequent steuert, kann langfristig Erfolg haben. Das ist die wahre Stärke eines Investors – und einer Wirtschaft, die ständig im Wandel ist.
Und abschließend eine wichtige Regel nach Warren Buffett:
Verliere kein Geld.
Diese einfachen, klaren Prinzipien sollten in der Praxis stets an erster Stelle stehen, um langfristig und nachhaltig erfolgreich zu investieren.
Euer Ahsen
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Ein toller Beitrag. Vielen Dank!
Bei einem Drawdown von 20 % prüfe ich auch meine Positionen. Danach stocke ich sie auf, verkaufe sie, wenn mein Investmentfall nicht mehr stimmt, oder mache nichts (bei marktbedingtem Rückgang).
Was Flexibilität betrifft, bin ich absolut bei Dir. Man sollte sich stets an die aktuellen Bedingungen anpassen, jedoch zeitgleich an den zeitlosen Regeln festhalten. Eine davon hast Du genannt: „Verliere kein Geld!“