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Visa Aktie
Visa hat in den letzten Wochen fast 20% vom Allzeithoch bei ca.246 Dollar korrigiert. Der Hauptgrund sind weiterhin die Coronamaßnahmen. Visa verdient einen großten Teil seines Geldes mit Transaktionen die im Ausland gemacht werden (sogenanntes Cross Border Volumen). Jedes mal wenn jemand im Ausland eine Transaktion mit Visa tätigt, kassiert Visa eine kräftige Gebühr für die Abwicklung der Zahlung.
Durch die Coronamaßnahmen wurde zwischenzeitlich der weltweite Passagierverkehr so gut wie lahmgelegt. Zwar hat sich das mittlerweile gebessert und es kann, wenn bestimmte Voraussetzungen wie bspw. eine Impfung erfüllt sind, gereist werden, jedoch kommen die Reisezahlen nicht im Ansatz an die Prepandemie-Zeit heran.
Auf der anderen Seite hat das bargeldlose Zahlen in der Pandemie zugenommen und davon profitieren auch Firmen wie Visa, aber auch Mastercard und andere Fintech-Unternehmen. Mit Sicherheit werden die Menschen auch weiterhin elektronisch zahlen, wenn auch wieder Normalität eingekehrt ist. (Hier)
Bewertung
Die Bewertung vieler Aktien ist in den letzten Monaten stark gestiegen. Selbst nach dem 20% Rückgang hat Visa bspw. ein KGV von 36 und ein KGVe von 28. Für eine Firma mit Traummargen von jenseits der 50% geht das aktuell sogar noch, finde ich. Allerdings lasten die Coronamaßnahmen auf Visa und wann wieder mit kompletter Normalität zu rechnen ist, kann keiner seriös voraussagen.
Chart
Der Kurs der Visa-Aktie könnte sich bei ca. 186 US-Dollar beim 61,8% Retracement zunächst fangen.
Verstärkt hat den Abwärtstrend noch die Meldung (https://www.bbc.com/news/business-59306200), dass Amazon in den UK die Zahlung per Visa aufgrund der zu hohen Gebühren dort bald nicht mehr zulassen will.
Sentiment
Das Sentiment ist aufgrund der Tatsache, dass Visa unter den Coronamaßnahmen leidet und sich das in den Zahlen wiederspiegelt nicht so positiv, wie vor dem Pandemie. Hinzukommen die Negativmeldungen wie die von Amazon.
Ob Amazon damit erfolgreich sein wird, wird sich zeigen.
Dabei geht etwas unter, dass in Deutschland beispielsweise die ec-Karte wohl bald komplett abgeschafft wird und nur noch Zahlungen mit dem von Visa- oder Mastercard angebotenen Netzwerk möglich sein sollen (Meldung). Dies würde die Macht der beiden Konzerne bei deutschen Bankkunden weiter stärken.
Auf der anderen Seite wird Visa auch Marktmachtsmissbrauch vorgeworfen (Meldung). Die Konkurrenz wie PayPal und Square sind auf das Netzwerk von Visa und Mastercard angewiesen, um Zahlungen abwickeln zu können.
Konkurrenz
Die Konkurrenz wie PayPal und Square sind auf das Netzwerk von Visa und Mastercard angewiesen. Jedoch zeigt beispielsweise Venmo, eine PayPal App, dass innerhalb des großen Nutzerkreises (PayPal 400 Mio Nutzer, Venmo knapp über 80 Mio) Zahlungen kostengünstiger und unabhängig abgewickelt werden können. Amazon wird in den USA die Venmo App als Zahlungsmittel zulassen. Darüber hinaus bieten PayPal und Co die immer beliebter werdenden Buy Now Pay Later (quasi Ratenzahlungen) an und sind damit auch für ihre Nutzer weiter interessant. (Meldung)
Die Entwicklung
Visa schläft aber auch nicht und beobachtet die Kokurrenz. Die BNPL Funktion wollen sie auch anbieten. So soll der Kunde dann am Zahlungsgerät die Info angeben, ob der die Zahlung in Raten zahlen möchte oder nicht (Meldung). Ohnehin ist man sehr offen gegenüber neuen Technologien und forscht auch im Bereich der Kryptozahlungen und arbeitet eng mit der Konkurrenz zusammen.
Fazit
Visa steckt in einem Dilemma. Sie sind neben Mastercard führend auf ihrem Gebiet. Dies führt dazu, dass sie zum Teil hohe Gebühren für die Abwicklungen von Zahlungen verlangen. Diese hohen Zahlungen sind aber der Nährboden für die Konkurrenz, die von dem großen Zahlungsabicklungskuchen auch ein Stück abhaben will. Die Kokurrenz hat aber bisher nicht so ein großes Netzwerk. Dies aufzubauen kostet Zeit und Geld.
Amazon, führend in vielen Bereichen, erlaubt nun nach und nach jüngeren Fintech Unternehmen als Zahlungsoption. Dann die Meldung, dass man Visa in den UK nicht als Zahlungsmittel erlauben will. Was zunächst nach Willkür aussieht, scheint sehr von Amazon durchdacht zu sein, wenn man dies im Kontext mit Venmo in den USA sieht.
Visa wiederum arbeitet genau mit der Konkurrenz zusammen. Ganz nach dem Motto sei deinen Freunden nahe, aber deinen Feinden noch näher.
„Fintechs have also fueled our growth. In the last year, nearly 30% more fintechs issued Visa credentials, and they
have more than doubled (sic) [nearly doubled] their payments volume. Furthermore, fintechs are scaling.“ Alfred F. Kelly, Jr.
Visa zeigt sich bisher sehr flexibel und offen für Neues. Die Konkurrenz sorgt dafür, dass Visa sich nicht ausruhen kann. Aus meiner persönlichen Sicht kann Visa die Gebühren evtl. nicht mehr so hoch halten wie heute, aber sie haben auch aufgrund ihrer Margen noch genug Spielraum. Es kann aber sein, dass sie nicht mehr so stark wachsen. Irgendwann. In etwas entfernter Zukunft. Denn zurzeit ist die Konkurrenz auf Visa und Mastercard angewiesen und viele Menschen haben erst jetzt angefangen auf die Lösungen von Visa und Co zuzugreifen, statt Bar zu zahlen. Allerdings bietet die Zusammenarbeit mit den jungen Fintechs die Möglichkeit, mehr Zahlungen abzuwicklen, wenn auch mit weniger Marge.
Aus meiner Sicht ist das Spiel noch offen und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Hinweis: Ich habe Visa-, Amazon und PayPal Aktien. Wie immer keine Empfehlung zum Kauf-oder Verkauf von Aktien, sondern lediglich meine Gedanken und Meinung.
Quellen:
Yahoo Finance
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