Aktuell machen die 5 größten Positionen bei mir im Depot einen Gesamtanteil von 34% aus. Ich will hier von keinem Klumpenrisiko sprechen, denn ich habe hier solide Firmen im Depot die aufgrund des Kurswachstums der letzten Jahre zu meinen größten Positionen geworden sind. Das die Firmen aufgrund ihrer fundamentalen Entwicklung so vorankommen freut mich doch sehr.
Trotzdem will ich mein Aktienportfolio etwas breiter aufstellen, dazu kaufe ich zum Einen vorhandene Firmen z.B. per Sparplan nach, zum Anderen kaufe ich neue Firmen dazu. Dabei habe ich zuletzt Japan entdeckt. Den Start machte ich mit KDDI, die ich aktuell per Sparplan anfange aufzubauen.
Die nächste Firma die ich vermutlich ins Boot holen werde ist die Japan Exchange Group (JPX).
JPX ist der Betreiber der Börse in Japan.
Mit JPX würde ich damit eine Firma bzw. ein Geschäftsmodell dazukaufen, die ich so bisher gar nicht im Depot habe.
Entstanden ist JPX aus einer Fusion der Börse Tokio und der Börse Osaka im Jahr 2013. Beide Börsen wurden unabhängig voneinander im Jahr 1878 gegründet. Damit blickt die JPX auf eine über 140 Jahre alte Tradition zurück.
JPX hat 4 verschiedene Einnahmequellen:
1. Handelsgebühren
2. Clearingstelle
3. Gebühren für das Führen der Firmen an der Börse
4. Information Service, also die Bereitstellung von Daten für die Handelsteilnehmer
In der Abbildung sind die Anzahl der Firmen und REITs an der Börse zu sehen. Es wird auch verdeutlicht, dass die Firmen eine Gebühr für die Aufzählung zahlen.
Der Umsatz von JPX ist in den letzten Jahren recht stabil gewesen mit zuletzt 123.688 Mio Yen (ca 1,01 Mio Umsatz in Euro) für das Jahr 2019. Damit ist die Japan Exchange Group sowohl von der Marktkapitalisierung als auch Umsatz her kleiner als die Deutsche Börse (3 Mrd Umsatz 2019).
Was ich an einer Börse besonders interessant finde ist, dass die Börsen von volatilen Zeiten, wie z.B. im März 2020 durch die höheren Handelsvolumen profit schlage, wobei der Kurs der Börsen selbstr trotzdem leiden kann. So konnte die Japan Exchnage Group ebenfalls höhere Umsätze im 1 Quartal 2020 verzeichnen als sonst. Das bestätigen die nächsten beiden Grafiken:
Was ich außerdem an einer Börse interessant finde ist, dass sie mehr oder weniger ein Alleinstellungsmerkmal haben. Es wird wohl kaum ein Investor einfach so eine neue Börse aufbauen können. Allein die regulatorischen Hürden dürften relativ groß sein. Danach müssten die Aktien jeweils auch bei einer neuen Börse gelistet werden. Für die Firmen dürfte das meistens nicht interessant sein, schließlich bedeutet das auch höhere Kosten.
Aus meiner Sicht verfolgt JPX eine solide Dividendenstrategie und hat sich zum Ziel gesetzt 60 % vom Gewinn auszuschütten. Damit unterliegt die Dividende Schwankungen. Mir ist es aber ganz recht, wenn eine Firma die Dividende nicht aus der Substanz zahlt. Gleichzeitig ist JPX damit kein typischer Dividendeninvestor-Wert.
Die größeren Kosten die die Börse hat sind Personalkosten und die Kosten für das IT-System.
JPX wird bei mir auch nur maximal ein Nebenwert bleiben, da die Dividenden bisher nicht beständig waren, aber gleichzeitig ein Geschäftsmodell in mein Depot kommt, welches ich so bisher nicht habe. Ausgezahlt werden die Dividenden im März und September.Vielleicht kaufe ich dann irgendwann auch die Deutsche Börse oder eine amerikanische Börse 😀. Mal sehen.
Wie ist eure Meinung zum Investment in eine Börse?
Quellen:
Japan Exchange Group
Annual Report 2019 und Q 4 2019
Morningstar.de
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Das ist durchaus ein interessanter Wert und ich kann die Investitionsentscheidung nachvollziehen. Ich gehe davon aus, dass dieses Unternehmen auch noch einige Jahre bestehen bleibt, allerdings befürchte ich, dass solche Börsen durch Kryptowährungen erhebliche Konkurrenz erfahren werden. Momentan geht kein Weg an der Börse vorbei um eine Aktiengesellschaft an die Börse zu bringen, aber wer sieht, was sich im bereich dezentralized Finance alles tut, wird sehen, dass Börsen wie wir sie kennen vielleicht bald nicht mehr nötig sind.
Selbst ich kann heute schon mit wenigen Klicks meine eigene Kryptowährung erstellen und sie nach festen Kriterien herausgeben. Das kostet mich weniger als 100 €. Auch das Handeln der Anteile funktioniert gebührenlos. (zb hive-engine.com)
Die Frage ist, ob sich die Börsen früh genug an diese Trends anpassen und IPOs selbst anbieten, oder ob sie diesen Zug verpassen.
Ich bin durchaus offen für neue Ideen. Ich will daher nicht ausschließen, dass IPOs später dezentral laufen und auch der Handel durch Bitcoin und co einer Änderung unterliegt. Aktuell sehe ich aber viele Experimente und ich gestehe dem Management einer Firma auch die Chance ein zu reagieren. Ändert sich also später mein Investmentcase, dann ändere ich auch meine Meinung.